…I’ve traveled each and every highway,
but more, much more than this
I did it my way
– My way, Frank Sinatra
Dass die “Philippsen” super zum Tauchen sind, dürfte sich ja rumgesprochen haben.
„Aber eher für Kleinkram“ denkste? FALSCH.
Nun denn, Du kennst mich ja und meine Einstellung zu Kleinstlebewesen.
Daher nun exklusiv der Leenah-Philippinen-Reiseführer:
Fuck Makro! Denn es kommt eben doch auf die Größe an!
Hier entlang zum Big-Stuff:
Malapascua:
Du weisst schon, wofür mein pinkfarbenes Herz schlägt, ne? Sharky-Lena!!!!!
Nichts macht mich sooooo glücklich wie ein paar Haie. Gaaaaanz nah. Möglichst groß.
So geile Hai-Begegnungen, wie auf dieser kleinen Insel hatte ich da noch nie – ja, noch nicht mal auf den Malediven.
Okay man muss schon schrecklich früh aufstehen. Vor allem, wenn man dort arbeitet und vor dem TG noch ein paar Boxen schleppen muss. Aber ich mache das gerne. Für die Haie.
„Monad Shoal“ ist weltweit einer der gaaaaaanz wenigen Tauchplätze, wo man fast ne „Thresher-Garantie“ geben kann. Und der TG ist im übrigen auch noch mega easy.
Abtauchen, bei 30m auf ein Plateau setzen und dann kann die Show losgehen.
Die „Fuchshaie“ zu deutsch (aber bitte auf keinen Fall „Foxshark“ übersetzen *OMFG*) kommen jeden morgen von ganz tief nach oben und besuchen an „Monad“ ihre Cleanerstation.
Also Zähnchen putzen, Duschen und so. Dabei hat man als Taucher die Gelegenheit hautnah dabei zu sein.
Definitiv ein „Hai-light“.
Auch außerhalb des Wassers hatte ich eine wundervolle Zeit auf dieser abgelegenen Insel. Malapascua hat mein Herz berührt, mich aufgebaut als es mir nicht so gut ging, mir neue Freunde und magische Momente geschenkt.
Und natürlich Spass. Jede Menge Spass.
MLP rockt!!!
Dauin:
genauer gesagt Oslop. Hier werden die Walhaie gemästet.
Okay, man kann zu Fütterungen stehen wie man will, und JA, ich weiß, dass es biologisch und ethisch höchst fragwürdig ist…
ABER:
verdammte Axt, ich hab zwei Jahre lang auf den Malediven gearbeitet.
Im Walhai Gebiet.
Und ich hab es geschafft immer dort zu sein, wo der gute Walhai gerade NICHT ist.
Das erste Jahr hab ich es mit gelebtem Buddhismus versucht.
„Wenn der Walhai mich sehen möchte- dann wird er schon kommen. Ommmm.“
Dann mit Verleugnung:
„Ich steh nicht so auf Walhaie. Es ist sowieso kein richtiger Hai, wenn er keine Zähne hat.“
Aber als man mich dann nach vielen walhailosen Tauchjahren mit Oslop gelockt hat….
Da konnte ich wirklich nicht widerstehen.
Folglich tauchte ich am Ende glücklich zwischen 7 (!) prall gefütterten Walhaien umher. Tolle Wolle.
Man muss nur die Hundertschaften an Chinesen in Schwimmflügeln an der Oberfläche ignorieren, die dort in Scharen zwischen selbigen Walhaien schnorcheln.
Aber dafür sind wir ja Taucher.
Coron:
Was ist NOCH GRÖSSER als sieben Walhaie?…10 Wracks!
Coron war mein Mount Everest. Seit frühster Kindheit kämpfe ich mit Platzangst, Angst im Dunkeln und überhaupt.
Also alles nicht gerade die Attribute, die einen waschechten Wracktaucher ausmachen.
Aber da ich mir geschworen habe, mich meinen Ängsten Stück für Stück zu stellen, musste ich es auch irgendwann mit den Wracks aufnehmen.
Deshalb bin ich ganz alleine nach Coron gereist.
Und ich bin so unendlich froh, dass ich das gemacht habe. Nicht nur wegen meines persönlichen Kampfes, sondern auch, weil Palawan so viel schöner ist, als der Rest der Philippinen. Großzügig, sauberer, organisierter. Die Natur in der Gegend hat mich einfach umgehauen. Es ist etwas ganz anderes als die Visayas. Und egal was das auswärtige Amt über Palawan und die Sulusee schreibt:
Das Gebiet ist total touristisch und man muss wirklich keine Angst haben. Ich hab mich nicht einen einzigen Moment lang unsicher gefühlt (auch als allein reisende Piratin).
Klar merkst Du, dass Du näher am muslimischen Teil der Philippinen dran bist, aber so lang Du nicht nach Mindanao übersetzen willst, musst Du Dir wirklich keine Gedanken machen. Palawan wird mittlerweile von Rucksacktouristen aus der ganzen Welt bereist. Teilweise sogar individuell mit Mietwagen. Und wirklich niemand, den ich getroffen habe, hatte auch nur eine einzige schlechte Erfahrung zu berichten.
Aber zurück zum Tauchen. Das beste an Wracks ist, dass sie mit 100%iger Sicherheit an ihrem Platz liegen. Anders als bei ersehnten Fischbegegnungen stellt sich hier zu keinem Zeitpunkt die Frage ob Du das Wrack sehen wirst.
Ja wirst Du. Liegt da unten. Versprochen.
Und zwar nicht nur eines! Ganze zehn japanische Kriegsschiffe wurden am 24.09.1944 von der Luftflotte der US Task Force 38 versenkt.
Im berühmtesten, der „Akitsushima“, kannst Du übrigens einen Traktor fotografieren, der von der Decke hängt, sowie unzählige Zementsäcke, Maschinengewehre, Munition und sogar eine riesige Planierraupe.
Definitiv ein „Muss“ wenn Du Dich für Geschichte und Wracks interessierst oder einfach eine Option, wenn Du mal was anderes als Korallenriffe sehen möchtest.
Ich kann Dir nur sagen: ich hatte dort ein paar der besten Tauchgänge meines Lebens!
*Holla Juchheeee…!*
Moalboal:
Hast Du schonmal was von Moalboal gehört? Hatte ich jedenfalls nicht, bevor ich auf die Philippinen kam. Und dabei ist dieser kleine verschlafene Ort definitiv eine Erwähnung wert.
Dort gibts nämlich `nen waschechten Sardine-Run! Und das täglich – von morgens bis abends.
Zugegeben, ich war kritisch, ob das sich lohnen würde. Das klang mir alles zu unkompliziert um wirklich was zu taugen. Ich meine: Du paddelst nicht einfach ins Hausriff raus und bist mitten im Sardine Run.
So läuft das nicht.
Aber doch – in Moalboal läuft das genau so.
Warum auch immer, hat das Universum diesen kleinen, zugegebener Maßen hässlichen Ort, mit Sardinenschwärmen beschenkt. Und das auch noch direkt an der Küste.
Erreichbar nicht nur für Taucher, sondern auch für Schnorcheler.
Ich war wirklich beeindruckt und es kamen irre Fotos dabei rum. Auch wenn Sardinen per se nicht in die Kategorie „Großfisch“ eingeordnet werden können, wurde es unter dem gigantischen Schwarm trotzdem dunkel wie in der Nacht!!!
(weshalb er es trotzdem in meinen Big Stuff- Reiseführer geschafft hat)
Dass das Erlebnis beim schnorcheln besser sei, hält sich als hartnäckiges Gerücht. Ich fands persönlich aber nicht so toll. Wellen, miese Sicht und Bootsverkehr. Das macht gar keinen Spass.
Einen weiteren Tauchgang hab ich dann noch an der Insel „Pescador“ gemacht, was auch irgendwie süß war. Ein bißchen wie Ägypten, mit guter Sicht, viel Fisch und jeder Menge Schildkröten.
Falls es Dich also zum Tauchen auf die Insel Cebu verschlägt- nimm unbedingt zwei Tage Moalboal mit, das lohnt sich wirklich.
Nach zwei Tagen und zwei Tauchgängen bist Du dort dann aber auch fertig.
Bohol:
Nachdem mein Trip nach Apo Reef nicht stattfinden konnte (ich könnt immer noch heulen, wenn ich dran denke) hatte ich noch keine Lust zurück nach Malapascua zu gehen. Ich war immer noch im „Travel-Mood“, wenn auch etwas müde von der miesen Infrastruktur und tagelangen Reisen für wenige hundert Kilometer. Daher wollte ich mich geographisch schonmal wieder in Richtung Heimat bewegen.
In dem Fall war ich also nicht auf der Suche nach Großfisch. Aber Bohol bzw. Alona Beach werden überall angepriesen und außerdem hatte ich auch noch einen Gutschein für 1 Tag non limit tauchen, inklusive Nitrox.
“Bei einem geschenkten Gaul schaut man nicht auf die Tauchplatzkarte…”
Die Anreise nach Alona Beach ist verhältnismäßig einfach und die Gegend ist auch ganz hübsch anzusehen. Sehr touristisch, nette Restaurants und lustige Kneipen.
Leider waren zu meinem Zeitpunkt nur Paare und Familien am Start. Schade Pomade.
In einer Shisha Bar hab ich mich dann mit einer philippinischen Kellnerin angefreundet, die zwar kein Wort Englisch sprach, aber nach einer Flasche Rum konnte ich perfekt Tagalog und sie Deutsch. Also alles kein Problem.
Und unsere peinliche lustige Nacht in einer Karaoke-Bar wurde zum Highlight dieses Trips.
Achso, ja Tauchen war ich dann auch noch, und zwar an „Balicasag“, dem bekanntesten (dem einzig bekannten) Platz in Panglao.
Das war auch ganz nett. Schildkröten, ein größerer Schwarm Jacks, Anglerfische und jede Menge Kleinkram. Alona ist mit Sicherheit eine schöne Sache, falls Du mit Familie unterwegs bist und eben „auch mal tauchen“ möchtest, lohnt sich aber meiner Meinung nach nicht für Hardcore Taucher.
Hast Du noch andere Tipps für Bigg-Stuff auf den Philippinen?
Das könnte Dich auch noch interessieren:
- Arbeiten auf Malapascua – wie funktioniert das?
- Videorundgang über Malapascua
- Fotostrecke Malapascua: It’s more fun in the Philippines
Hans says
Hallo Lena,
scheinbar teilen wir die Faszination für Haie. Für mich sind das keine Monster oder Bestien, nein es sind fantastische Jäger, ein Juwel der Evolution. Es muss Aufregend sein, diesen Wesen so nahe zu kommen. Freue mich auf weitere Berichte von dir.
Grüße aus dem “sommerlichen Saarland” Hans.
Leenah says
Huhu Hans!
Ja, sie sind faszinierend- und evolutionär gesehen, unverändert (!), sehr viel älter als wir.
Warum? Weil sie so gut sind, dass das Modell sich nicht mehr weiter anpassen musste.
Mal sehen, wer es länger macht. Hai oder Mensch. Denn wer zu letzt lacht….;)
Jana says
Super Seite. Danke dafür!! Ich bin auch ein großer Hai-Liebhaber geworden, nachdem ich meine “Angst” überwunden hatte. Zwischenzeitlich liebe ich Haie und bewundere deren majestätische Art!
Dank deiner Infos freue ich mich jetzt total auf meinen Philippinen Trip nächstes Jahr!
Ich hoffe, wir treffen uns mal auf Malpascua und gehen zusammen mit Haien tauchen! 🙂
LG aus dem sommerlichen Nürnberg!
Leenah says
Hi Jana,
ich hatte am Anfang meiner Tauchkarierre auch Angst vor Haien…und allem anderen. Während meines OWDs wollte ich mich noch nicht mal in den Sand setzen für meine Maske auszublasen…denn da könnte ja ein Steinfisch auf dem Boden sein…
Sogar Barrakudas haben mich nervös gemacht 😀
Aber mit der Zeit hat sich das zum Glück alles geändert!
Du solltest auf den Philippinen unbedingt ein bißchen rum reisen, es gibt dort so wahnsinnig viel zu sehen und zu machen…
Vor allem Coron, MLP und Moalboal waren krass!!!!